Warum Tinte uns einsam macht!

Warum Tinte uns einsam macht!

Nachdem mein Drucker mir die gefürchtete Fehlermeldung B200 mitteilte, stehe ich frustriert in einem dieser Technikmärkte. Ich muss dringend drucken. Leider sind Original-Patronen teurer sind als ein neuer Drucker! Drucker-Hersteller sind wie Heroin Dealer, die zwecks Langzeitkunden-Gewinnung das Spritz-Besteck umsonst zur ersten Dosis dazu schenken. Leider habe ich noch etwa 100 der günstigen Alternativ-Patronen zu Hause rumliegen und suche somit einen mit alten Patronen kompatiblen Drucker. Fehlanzeige. Drucker-Produzenten wollen, dass man alte Drucker inklusive vieler alternativer Patronen entsorgt und so zum Plastik-Erstickungstod von Homo Sapiens beiträgt.

Ich kaufe zwecks Vermeidung des Entsorgungs- und Neu-Einrichtungsaufwands Original-Patronen, setze sie ein, fahre den Drucker runter, trenne ihn vom Stromnetz, verbinde ihn wieder, fahre ihn hoch, bete drei Ave Maria (ohne katholisch zu sein), und drucke die Testseite. Problemlos. Ich versuche mein wichtiges Dokument zu drucken, und erhalte eine Fehlermeldung: B200!

Nachdem ich aus der geschlossenen Anstalt entlassen werde, in die freundliche Nachbarn mich nach meiner brüllenden Zerstörungs-Wut-Attacke einlieferten, nach fristloser Kündigung mit dem kläglichen Rest meiner Besitztümer in einer Sozialwohnung hocke, erkenne ich, dass der Drucker die Attacke aus irgendeinem Grund überlebte. Ich schließe ihn an. Er druckt einwandfrei.

Ich lebe in einem dunklen Loch. Im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt. Meine Geliebte und alle meine Freunde haben mich verlassen. Ich bin enterbt. Aber mein Tintenstrahl-Drucker geht. Ich bin glücklich.