Warum wir reden sollten!

Warum wir reden sollten!

Ausländer sind Arschlöcher. Nicht alle. Klar. Auf einer Normalverteilungskurve ist etwa ein Drittel der Ausländer toll. Ein Drittel ist normal und etwa ein Drittel blöde. Dummerweise trifft das auf Deutsche auch zu. Da hier mehr Deutsche als Ausländer wohnen, gibt es natürlich mehr deutsche als ausländische Arschlöcher.

Nun hat Herr Gauland von der AfD eine interessante Behauptung aufgestellt, der zufolge „die Leute einen Boateng“ nicht zum Nachbarn haben wollen. Abgesehen von der für einen Juristen wie Gauland sehr dünnen Beweislage sowie der Tatsache, dass der Politiker und Boateng sich höchstens in Hautfarbe und Fußballfertigkeit unterscheiden, nicht jedoch in Nationalität oder Religion – ich persönlich ziehe einen Boateng als Nachbarn vor. Schon weil ersterer vermutlich nicht ganz so viele verbitterte „besorgte Bürger“ in die Nachbarschaft holt. Vermutlich wäre eine Mehrheit „der Leute“ da auch meiner Meinung (schon wegen der Autogramme für die Kinder). Zumal sich die Frage stellt, ob eine Partei, die nicht neben der deutschen Nationalmannschaft wohnen will, noch das Prädikat „für Deutschland“ im Namen führen darf? Vielleicht sollte es nur noch „Alternative für Boateng, Özil, Mustafi, Khedira & Co“ heißen. Oder kurz: „Fanclub Marco Reus“!

Apropos: Neulich brannte im Haus eines Freundes der Dachstuhl. Ein bisschen. Alle Mieter wurden von der Feuerwehr vors Haus geholt und fingen vor Langeweile an, auf der Straße im Pyjama miteinander zu reden. Und Bier von der Tanke zu holen. Auf einmal stellte sich raus, dass die ukrainische Zicke aus dem zweiten Stock durchaus Humor hat. Der bärtige Afghane (bisher nur als „ Taliban“ bekannt) hatte sogar in Oxford studiert. Als die Feuerwehr abrückte, war der Spaß so groß, dass sie im nächsten Jahr wieder ein Dachstuhlfeuer vereinbarten.

Konfliktforschern zufolge können die meisten Nachbarschafts-Streits durch „einfach mal reden“ vermieden werden. Vielleicht sollte man Gauland und Boateng und alle Fremden-Fürchter mit allen Fremden in ein gemeinsames Wohnprojekt sperren. Und dann den Dachstuhl anzünden…