Warum Armut nicht auf Bäumen wächst!

Warum Armut nicht auf Bäumen wächst!

Was macht Arme eigentlich arm? Ist es Faulheit? Ein Mangel an Bildung, an Charakter, an Persönlichkeit? Fehlender Wille? Jetzt ist rausgekommen, was die wahre Ursache von Armut ist: kein Geld!

In London lief 2009 ein Experiment mit dreizehn chronisch Obdachlosen. Diese Leute verursachten zusammen Kosten von 400.000 Pfund pro Jahr (450.000 Euro) an Polizei-Einsätzen, Gerichtskosten, Sozialdienstleistungen. Man gab ihnen aus lauter Verzweiflung einfach Geld: 3000 Pfund pro Person. Zusammen 39.000 Pfund. Ersparnis für die öffentliche Hand: 90 Prozent. Anderthalb Jahre später hatten sieben der 13 wieder ein Dach überm Kopf, zwei standen kurz davor, eine eigene Wohnung zu beziehen, alle hatten wichtige Schritte auf dem Weg zu Solvenz und persönlicher Weiterentwicklung getan.

In Deutschland zwingen wir Leute erst mal, all ihr Geld auszugeben und produzieren so aktiv Altersarmut und Hoffnungslosigkeit. Aber was Arme wirklich brauchen, ist Geld. In Namibia sank der Anteil der Personen mit Mangelernährung aufgrund von Direktzahlungen von 42 auf 10 Prozent, genau wie die Schulabwesenheit von Kindern (die sank auf beinahe Null). In Malawi stieg der Anteil der Mädchen und Frauen, die eine Schule besuchten, um 40 Prozent und die Kriminalität sank um 42 Prozent. Jedenfalls, bevor Harvey Weinstein dort einen neuen Film drehen wollte…

Gäben wir den Armen dieser Welt einen Bruchteil des Geldes, das wir für Grenzzäune, Zollmaßnahmen, Handelsbeschränkungen, Sklavenlager in Libyen, Anker-Zentren, Gefängnisse, Entwicklungshilfe und so weiter ausgeben – wir wären so viel reicher. Wollte die AfD wirklich keine Flüchtlinge, sollte einfach jeder ihrer Wähler 10 Euro Direkthilfe spenden…

Doch die einzigen Armen, die wir bereitwillig retten, sind arme Banken. Wir sind nämlich auch arm. Arm an Geist. Gegen diese Armut helfen Direktzahlungen leider nicht.